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Der Digital Health-Experte Christian Wagner zu Gast bei medikit

Grenzüberschreitend Mehrwert für die Kund*innen zu kreieren, das ist das Ziel von Christian Wagner, Founder und Managing Director von SPARK digital health. Gemeinsam mit drei Partnern hilft er Unternehmen unterschiedlicher Größe dabei, digitale Produkte für die Gesundheitsbranche auf den europäischen Märkten zu platzieren. Ihn überzeugen Software-Lösungen für bessere Zusammenarbeit und deshalb auch medikit.

Du bist Founder and Managing Director von SPARK digital health, mit einem beeindruckenden Lebenslauf, der dich zu einem Rundum-Experten der Medizinbranche macht. Was ist dein beruflicher Background?

In meinem Leben gab es schon so einige berufliche Stationen, geblieben bin ich immer so lange, wie ich Neugierde und Faszination für etwas empfand. Begonnen habe ich im Bereich Automotive, später schloss ich ein Studium der Naturwissenschaften an, daraufhin bin ich bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen gelandet. Und das Thema Software ist auch das verbindende Glied zwischen all dem, was ich in meinem Leben bis jetzt so gemacht habe. Bereits im Alter von 14 Jahren entwickelte ich Interesse für den digitalen Bereich. Es beeindruckt mich nach wie vor, wie man Erfahrung und Wissen in ein Produkt gießt, das anderen Menschen am Ende wiederum ermöglicht, hiervon zu profitieren, Dinge skalierbar und einfacher zu machen. Dass ein ungreifbares, eben digitales Medium viel Positives für die Menschen tun kann, haben ja vor allem die vergangenen Monate der Pandemie eindrucksvoll bewiesen: Die Digitalisierung hat die Gesellschaft mit all ihren Vorzügen durchdrungen.

Bereits in meiner Jugend entwickelte ich diese Faszination für den digitalen Bereich. Es beeindruckt mich nach wie vor, wie man Erfahrung und Wissen in ein Produkt gießt, das anderen Menschen am Ende wiederum ermöglicht, hiervon zu profitieren, Dinge skalierbar und einfacher zu machen.

Christian Wagner Founder und Managing Director von SPARK digital health

Du hast u.a. bereits in den USA, Brasilien, Finnland und Afrika im Bereich Digital Health gearbeitet. Was hast du vom Arbeiten im Ausland mitgenommen?

Ich konnte auf meinen vielen Reisen vor allem lernen, über Menschen, Kultur und darüber, wie irrtümlich meine europäische Sicht auf andere Weltregionen war. Als ich auf einer Dienstreise nach China war, nahm ich an, dass ich hier auf eine gering entwickelte Infrastruktur treffen würde: Das exakte Gegenteil war der Fall. China ist hier Europa in vielen Bereichen voraus. Wir sind diejenigen, die Aufholbedarf haben. Ähnliches widerfuhr mir in Brasilien, wo das Gesundheitswesen bereits hochdigitalisiert ist. Wenig überraschend, dass große europäische Konzerne hier Investitionen tätigen.

Doch nicht nur bezüglich meiner herablassenden Sicht auf den Entwicklungsstand anderer Länder habe ich dazugelernt. In Afrika erlebte ich eine ganz andere, offenere, positivere Meeting-Kultur. Anfangs war ich hiervon völlig überfordert, als ich mich jedoch darauf einließ und aus meinen Gewohnheiten ausbrach, kamen wir gemeinsam wirklich zu außergewöhnlich guten Lösungen.

Wenn mir auf meinen vielen Reisen eines bewusst wurde, ist es die Tatsache, dass unsere eurozentristische Sicht auf andere Weltregionen weit entfernt von der Realität vor Ort ist. China etwa ist dem Westen in Sachen Digitalisierung weit voraus.

Christian Wagner Founder und Managing Director von SPARK digital health

Besonders in Ländern, die wir gemeinhin als Schwellen- oder Entwicklungsländer bezeichnen, liegt ein hohes Potential für Innovation. Frugal Innovation, also Innovation unter sparsamem Einsatz von Mitteln, funktioniert tatsächlich. Wir Industrienationen sollten dem mehr Aufmerksamkeit widmen. In wohlhabenden Ländern geht es oftmals um kleine Optimierungsschritte, während besonders die Digitalisierung im Gesundheitswesen zum Beispiel in Indien oder in einigen Regionen Afrikas bahnbrechende Entwicklungsschritte in der Versorgung bringt.

Mein besonderes Interesse gilt Produkten, die den Wissenstransfer fördern. Dies ist ja auch der Grund, wieso ich so überzeugt von medikit bin. In meiner früheren globalen Rolle ging es unter anderem um eine Software, welche die Weitergabe patientenbezogener Daten in der Intensivmedizin ermöglichte. Die Übergabe kritischer Informationen zwischen Ärzt*innen und Pfleger*innen finden mehrmals täglich statt. Geht bei jeder Übergabe nur ein kleiner Teil an Information verloren, kostet das nicht nur Geld, sondern schadet der Behandlung. Ich schätze deshalb vor allem Software-Produkte, die die Zusammenarbeit von Teams in medizinischen Betrieben erleichtern. Hier kann Reibfläche reduziert, Qualität reproduziert und Produktivität gesteigert werden.

Ich schätze deshalb vor allem Software-Produkte, die die Zusammenarbeit von Teams in medizinischen Betrieben erleichtern.

Christian Wagner Founder und Managing Director von SPARK digital health

Wie bist du auf medikit gestoßen? Inwiefern ist medikit Interessant für dich?

Es war gewissermaßen der Zufall, der Marius Donhauser (einer der Gründer und CEO von hotelkit und medikit) und mich zueinander führte. Lorenz Maschke aus der Wirtschaftskammer Salzburg stellte den Kontakt her. Und bereits bei unserem ersten Treffen erkannte ich, dass wir die gleiche Philosophie vertreten. Gerade in großen, etablierten Unternehmen steht das Business an oberster Stelle, danach kommt das Produkt und irgendwann weit dahinter der Kunde. Das führt zu Kurzsichtigkeit. Bei medikit verfolgt man den umgekehrten Ansatz: Dort wird zuallererst auf die Probleme der Kund*innen geblickt, daraufhin eine passende Lösung hierfür gefunden. In der Vermarktung spiegelt sich das dann als eine gewisse ‚Leichtigkeit‘ wider und jeder neue Kunde erzeugt ein positives Momentum.

Christian Wagner zu Gast im medikit office
Christian Wagner zu Gast bei uns im medikit office

Was genau bietest du deinen Kund*innen bei SPARK digital health an?

Wir beraten Unternehmen bei der Entwicklung und Umsetzung von Produktstrategien und Marktplatzierung im Bereich Digital Health. Unser Kundenspektrum reicht vom Start-up bis zum EU-Marktführer im Bereich Digital Health. Wir haben aber auch etablierte Anbieter aus anderen Feldern, die in der Medizinbranche Fuß fassen wollen. Wie funktioniert ein Markt wie zum Beispiel Deutschland? Welche Vergütungssysteme gibt es dort? Wie kann die Produktplatzierung dort aussehen? Diese und viele andere Fragen beantworten wir unseren Kund*innen.

Dabei sind wir ein Netzwerk aus vier Partnern: Einem Business Developer in London, der stets einen Blick auf den UK-Markt bewahrt, wo in Europa mit Abstand am meisten Innovation im digitalen health-Sektor stattfindet. Einem Public Health Experten, der darüber hinaus auch Mediziner ist. Und auch in Finnland befindet sich ein Teil unseres Viergespanns, der sich um regulatorische Themenstellungen kümmert, medizinische Software-Lösungen sucht und uns den nordischen Markt erschließt. Gerade diese Region ist für uns als Berater im Medizinsektor so interessant, weil dort aufgrund anderer politischer und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen Innovationen sehr viel früher eine Zulassung erhalten.

Du empfiehlst vor allem cloudbasierte Softwarelösungen. Worin besteht hier der Vorteil für eure Kund*innen?

Vormals war es ja so, dass für die Einführung digitaler Tools ein ganzes Arsenal an Hardware direkt im Betrieb installiert werden musste. Das war nicht nur zeit- und energieintensiv, sondern auch physischer Ballast für die Kund*innen. Dies wird heutzutage nicht mehr benötigt und entspricht auch nicht mehr dem Zeitgeist. Stattdessen ist darauf zu achten, Installations- und Administrationsballast so gering wie möglich zu halten. „Low touch economy“ und „product led“ sind die Schlüsselkriterien für ein digitales Tool unserer Zeit. Und medikit erfüllt diese. „Low touch“ in dem Sinne, dass cloudbasierte Tools wie medikit keiner vor Ort eingerichteten digitalen Infrastruktur bedürfen, das Produkt also eingeführt werden kann, ohne Techniker*innen für die Installation zu benötigen. Dadurch können die Kund*innen während der Testphase je nach Belieben mit dem Produkt experimentieren und werden dabei keinen Schaden anrichten. Die „Product led“-Seite von medikit wiederum garantiert, dass man das System versteht, ohne großen Schulungsbedarf zu haben. Ein digitales Werkzeug sollte intuitiv handhabbar sein und niederschwellig Know-how und Change-Management bereitstellen. Am Ende müssen die Kund*innen nur ihre eigenen Abläufe im Tool abbilden, danach steht der Kollaboration im Betrieb nichts mehr im Wege und es dauert nicht lange, bis die Vorzüge asynchroner Kommunikation erkannt werden.

Für die Entwickler digitaler Tools ist heutzutage zu beachten, Installations- und Administrationsballast so gering wie möglich zu halten. „Low touch economy“ und „product led“ sind die Schlüsselkriterien für ein digitales Tool unserer Zeit.

Christian Wagner Founder und Managing Director von SPARK digital health

Welche Challenges beobachtest du bei Medizinischen Betrieben?

Eines veranschaulicht unsere Zeit mehr als deutlich: Wir müssen mehr Acht auf die Menschen in der Gesundheitsbranche geben. Durch eines unserer Projekte in Frankreich wissen wir, dass bereits vor der Corona-Zeit 50 Prozent der Intensivmediziner und 30 Prozent der Intensivpflegekräfte burnout-gefährdet waren. In Österreich und Deutschland war es etwas ‚weniger drastisch‘. Wie das jetzt aussieht, mag man sich gar nicht vorstellen, müssen wir aber. Generell bin ich der festen Überzeugung, geht’s dem Gesundheitspersonal gut, geht’s auch den Patient*innen gut. Die Menschen, die in diesem Bereich tätig sind, haben ihren Beruf einmal ergriffen, weil sie gerne Umgang mit Menschen pflegen und diesen helfen wollen. Fehlt jedoch die Zeit dafür, resultiert dies in Frust und Überlastung. Produkte wie medikit sind eine Hilfestellung, um die Friktionen zu reduzieren, die Zusammenarbeit zu erleichtern und das Arbeitsleben der Leute zu verbessern. 

2016 hast du den CEO Award erhalten. Wie motivierst du deine Mitarbeiter? Welchen Führungsstil verfolgst du?

Bei SPARK digital health arbeite ich ja mit gleichberechtigten Partnern zusammen, bin also in keiner Leitfunktion. Grundsätzlich war ich als Führungskraft jedoch immer damit erfolgreich, meinen Mitarbeiter*innen hundertprozentiges Vertrauen entgegenzubringen. Das Schlimmste, das einem passieren kann, ist, dass dieses Vertrauen erschüttert wird. Dies geschieht aber höchst selten, wenn man die Talente der Menschen erkennt, fördert und diese in einem Bereich einsetzt, der ihnen liegt. Menschen sollten sich dort, wo sie arbeiten, auch wohlfühlen. Für mich war immer klar, es gibt ein gemeinsames Ziel, das das Team verbindet und alle haben ihren Freiraum, einen Beitrag zu leisten, um dorthin zu gelangen.

Als Führungskraft habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, meinen Mitarbeiter*innen hundertprozentiges Vertrauen entgegenzubringen. Für mich war immer klar, es gibt ein gemeinsames Ziel, das das Team verbindet und alle haben ihren Freiraum, einen Beitrag zu leisten, um dorthin zu gelangen.

Christian Wagner Founder und Managing Director von SPARK digital health

Was sind deine Interessen und Hobbies, wenn du nicht arbeitest? Wie schaut dein typischer Sonntag aus?

Ich bin ein großer Fan von Zweirädern, sowohl von motorisierten als auch von jenen, die man mit Muskelkraft betreiben muss. Letztere sammle ich auch. In meiner Freizeit besteht für mich deshalb immer die Qual der Wahl: Mache ich eine Ausfahrt mit dem Motorrad oder setze ich mich auf den Sattel und trete in die Pedale.

Persönliche Zukunftspläne? Schlussworte?

Für mich ist es wichtig, weiterhin in einem internationalen Umfeld zu arbeiten. Mit SPARK digital health kann ich grenzüberschreitend Wert kreieren und zugleich in jenen Bereichen beratend tätig sein, in denen ich mich am wohlsten fühle: Einerseits im Produktmanagement, andererseits in der Produkt- und Marktstrategie. Ich freue mich, wenn medikit in immer mehr medizinischen Betrieben eingesetzt wird, um den Leuten den Arbeitsalltag zu erleichtern, Wissen und Aufgaben zu teilen und die Teams näher zusammenzubringen.

Über Christian Wagner
Die Faszination für Software-Lösungen begleitet Christian Wagner bereits seit Jugendtagen. Sein Talent ist jedoch nicht, diese selbst zu entwickeln, sondern mit Blick auf die Kund*innen und den Markt die nötigen Impulse hierfür zu liefern. Getrieben von dieser Leidenschaft kam Christian Wagner als Produktmanager für Digital Health in die Software-Branche. Mit dem Ziel, Produkte zu entwickeln, die Mehrwert für die Kund*innen schaffen, erwarb er ein umfassendes Verständnis für Medizinmärkte auf der ganzen Welt und deren Bedürfnisse. Sein beruflicher Weg führte ihn dabei vom Start-up über etablierte Unternehmen bis hin zu einer der 500 umsatzstärksten Firmen weltweit. Seine Leidenschaft, digitale Lösungen ins Leben zu rufen und Unternehmen zum Erfolg zu verhelfen, bewog ihn schließlich dazu, SPARK digital health zu gründen.

Über SPARK digital health
SPARK digital health ist eine Unternehmensberatung, die auf das Thema Digitalisierung in der Gesundheitsbranche spezialisiert ist und über ein globales Netzwerk und regionale Botschafter in Mittel- und Nordeuropa sowie dem Vereinigten Königreich und Irland verfügt. Beraten werden einerseits Hersteller digitaler Gesundheitslösungen, die ihre Produktorganisation, einen nachhaltigen Produktzyklus sowie eine zukunftsreiche Marktstrategie aufbauen und weiterentwickeln wollen. Darüber hinaus konsultiert SPARK digital health Investoren, innovative Organisationen und Channel Partner, die die digitale Zukunft des Gesundheitsmarkts mitgestalten wollen. Seit August 2021 ist SPARK digital health medikit-Partner.

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Michael Santner ist Text Content Manager bei hotelkit.

Über den Autor

Michael Santner

Berichte von verarmten Dichtern während seines Studiums bewogen ihn dazu, seiner Passion an einem festen Arbeitsplatz nachzugehen. Im Marketing von hotelkit kümmert er sich darum, die Ideen seiner Kolleg*innen in spannende Geschichten zu verpacken.

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