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„Die Arbeitsweise tausender Menschen zum Positiven verändern” – Dr. Johannes Gebauer im Gespräch

Ganz gleich, ob privat oder beruflich, egal, ob in Norwegen, Deutschland oder Österreich: Dr. Johannes Gebauer krempelt gerne die Ärmel hoch. Was den promovierten Ökonomen dazu inspirierte, eine digitale Kollaborationsplattform für Praxen, Kliniken und Apotheken auf den Markt zu bringen und welche Philosophien er als Geschäftsführer vertritt, erfährt ihr im Interview.

Dr. Johannes Gebauer - medikit Co-Founder, Geschäftsführer der Zahnklinik Mühldorf am Inn und Pferdeliebhaber.

Was sind deine persönlichen Interessen, Hobbies?

Pferde spielen seit meiner Kindheit eine wichtige Rolle für mich. Das hat mich als Charakter geprägt, denn der Umgang mit diesen Tieren erfordert Verantwortung, Respekt sowie Durchsetzungsvermögen. Diese Werte möchte ich an meine Kinder weitergeben. Auch die Landwirtschaft hat schon immer eine große Bedeutung in meinem Leben. Auf dem familieneigenen Hof arbeite ich noch heute, wenn ich Zeit dazu finde. Darüber hinaus bin ich gerne im Wald und betätige mich in der Forstwirtschaft. Der Umgang mit den schweren Maschinen lehrt mich, aufmerksam und vorsichtig zu sein. Ich bin ein vielseitig interessierter Mensch, generell sind es jedoch bedeutsame Erlebnisse, die mich anziehen. Natürlich spaziere ich auch gerne einmal durch die Stadt und setze mich in ein Café. Wirklich reizvoll wird es jedoch, wenn ich mich in der Natur und abseits des Gewöhnlichen bewege, etwa mit dem Pferd den Bayrischen Wald durchquere oder beim Fischen in den norwegischen Bergen. Dabei schätze ich aber immer Gesellschaft – meine Familie oder gute Freunde.

Bedeutsame Erlebnisse in der Natur üben einen besonderen Reiz auf mich aus, etwa auf dem Rücken eines Pferdes den Bayrischen Wald zu durchqueren oder in den Gebirgsbächen Norwegens auf Forellenpirsch zu gehen.

Johannes Gebauer ist nicht nur Co-Founder, sondern selbst begeisterter medikit-User.
Dr. Johannes Gebauer Mitgründer von medikit und Geschäftsführer der Zahnklinik Mühldorf am Inn

Wie sah dein Werdegang aus?

Ich komme aus einer Familie von Zahnmedizinern. Vor 70 Jahren gründete mein Großvater eine Praxis. Diese wurde in weiterer Folge von meinen Eltern übernommen und wird heute von meinem Bruder und seiner Frau geleitet. Ich traf jedoch den Entschluss, einen anderen Weg einzuschlagen und entschied mich nach dem Abitur zu einem Studium der internationalen Wirtschaftswissenschaften in Innsbruck. Zugegeben waren es auch die Berge, die mich nach Tirol zogen: Ich bin begeisterter Skifahrer.

Während meines Studiums weckte das Thema Online-Communities Interesse bei mir, ein Phänomen, das in den beginnenden 2000ern immer größere Bedeutung gewann. Diese Faszination für die Innovationskraft, die von der wachsenden Demokratisierung des Internets ausging, blieb auch nach meinem Abschluss ungebrochen. Die Münchner Beratungsfirma HYVE gab mir nicht nur die Möglichkeit, mich beruflich näher damit zu beschäftigen, sondern unterstützte mich dabei, meine Diplomarbeit zum Thema „Innovation in Online-Communities“ zu einer Dissertation auszubauen. Doch mein beruflicher Weg sollte nicht in der bayrischen Metropole enden. Das private Glück zog mich nach Norwegen, wo seither mein Hauptwohnsitz liegt. Meine Frau gründete dort ein Unternehmen, das in der Öl- und Gasbranche tätig ist. Ich organisierte den Aufbau der digitalen Infrastruktur.

Während meiner Studienzeit in Innsbruck begann ich mich für Online-Communities zu begeistern. Dies mündete letztlich in einer Dissertation mit dem Titel „Innovation in Online-Communities“.

Johannes Gebauer ist nicht nur Co-Founder, sondern selbst begeisterter medikit-User.
Dr. Johannes Gebauer Mitgründer von medikit und Geschäftsführer der Zahnklinik Mühldorf am Inn

Wie kamst du dann letztlich doch in die Medizinbranche? 

Alles nahm seinen Anfang während eines Skiausflugs mit meinem Freund und ehemaligen Studienkollegen Marius Donhauser und meinem Bruder Max. Wir saßen gerade im Lift, als uns Max die Probleme in seinem dentalmedizinischen Betrieb zu schildern begann: Informationslücken, Kommunikationsprobleme, ineffizientes Qualitäts- und Prozessmanagement. Da wurden wir ganz Ohr. Marius hatte bereits Jahre zuvor gemeinsam mit drei IT-Spezialisten eine geniale Kollaborationsplattform entwickelt, die ebendiese Probleme für die Hotellerie löste. Langer Rede kurzer Sinn: Wir entschlossen uns dazu, hotelkit für die Medizinbranche zu adaptieren. Das Projekt medikit war aus der Taufe gehoben.

Schließlich hatte ich eine Aufgabe gefunden, für die ich brannte. Als Leiter des medikit-Sales-Teams kümmere ich mich seither darum, medizinische Betriebe von dieser praxistauglichen Lösung zu überzeugen. Mit Erfolg, immer mehr Kliniken, Praxen und Apotheken entscheiden sich für die digitale Kollaborationsplattform. Die Zahnklinik meines Onkels in Mühldorf am Inn – ein Betrieb mit einem 65-köpfigen Team und einer Fläche von 1300 Quadratmetern inklusive eigenem Dentallabor – sah ich als optimale Entwicklungsumgebung für medikit. Deshalb nahm ich dort eine beratende Rolle bei der Implementierung ein. Das hat zum einen viel Spaß gemacht, zum anderen aber auch so gut funktioniert, dass ich dort als Geschäftsführer mittlerweile die kaufmännische Leitung übernommen habe und meinen Onkel auf der betriebswirtschaftlichen Seite unterstütze.

Als mein Bruder meinem Freund Marius und mir die Probleme in seinem zahnmedizinischen Betrieb schilderte, wurden wir ganz Ohr. Wir entschlossen uns dazu, Marius‘ digitale Kollaborationsplattform hotelkit für Praxen, Kliniken und Apotheken zu adaptieren. Das Projekt medikit war geboren.

Johannes Gebauer ist nicht nur Co-Founder, sondern selbst begeisterter medikit-User.
Dr. Johannes Gebauer Mitgründer von medikit und Geschäftsführer der Zahnklinik Mühldorf am Inn

Du bist einer der Leiter der Zahnklinik und des medikit-Teams. Was ist dein Führungsstil bzw. Vorbilder dazu? 

Ich denke, mein Führungsstil spiegelt wider, dass ich in zwei unterschiedlichen Bereichen tätig bin, zum einen in der traditionsreichen und stark institutionalisierten Medizinbranche und zum anderen in der sehr dynamischen und modernen Software-Welt. Ich versuche daher, einen Kompromiss zwischen klassischen Werten wie Disziplin, Qualität, Entscheidungsstärke sowie Leistungsbereitschaft und der Philosophie der modernen Arbeitsgesellschaft, die Zurecht einen Anspruch auf eine Work-Life-Balance erhebt, zu verkörpern. Wir können unsere beste Leistung nur erbringen, wenn wir von der Bedeutung unseres Wirkens überzeugt sind. Gleichzeitig brauchen wir auch Raum für Erholung. Mir imponieren Persönlichkeiten, die den Gedanken des modernen Leaderships verkörpern, die Talente ihrer Teammitglieder erkennen und fördern. Mein Freund Marius Donhauser ist ein gutes Beispiel hierfür.

Warum sind Kommunikationstools wie medikit für diese Branche von Bedeutung und wie helfen sie dir persönlich bei der Mitarbeiterkommunikation?  

medikit löst eine große Herausforderung der Medizinbranche. Ich wage zu behaupten, dass die Kommunikationsbarriere zwischen Vorgesetzten und Mitarbeiter*innen hier noch viel größer ist als in vielen anderen Bereichen. Die Leiter*innen medizinischer Betriebe sind quasi den ganzen Tag am Patienten. Die Informationsübermittlung mit den Mitarbeiter*innen erfolgt zwischen Tür und Angel und selten in klaren Worten. Hier braucht es asynchrone, schriftliche Kommunikation. Sie zwingt uns dazu, uns unmissverständlich auszudrücken. Mit medikit ist auch dafür gesorgt, dass die Botschaft an der richtigen Stelle in der richtigen Form ankommt.

medikit ermöglicht auch in medizinischen Organisationen funktionierende Kommunikation und ist damit die Lösung für die wohl größte Herausforderung der Branche.

Johannes Gebauer ist nicht nur Co-Founder, sondern selbst begeisterter medikit-User.
Dr. Johannes Gebauer Mitgründer von medikit und Geschäftsführer der Zahnklinik Mühldorf am Inn

Das Thema New Work gewinnt immer mehr an Bedeutung. medikit als Plattform für digitale Kommunikation und Zusammenarbeit unterstützt diesen Ansatz ja sehr. Inwiefern ist eine solche Arbeitsweise deiner Meinung nach in der Medizinbranche umsetzbar? 

Ich denke, dass die Umsetzung dieses großartigen Ansatzes in der Medizinbranche etwas schwieriger ist als in anderen Bereichen. Zugleich müssen sich medizinische Betriebe darüber Gedanken machen, wie sie in Zukunft noch einen attraktiven Arbeitsplatz bieten und junge Talente anziehen können. Es braucht also in jedem Fall ein Umdenken. Vorbildhaft können die Erfolgsrezepte anderer Unternehmen sein. In unserer Zahnklinik habe ich mich in meiner neuen Funktion beispielsweise als eine der ersten Maßnahmen für die Integration einer Personalmanagementexpertin eingesetzt: Es braucht jemanden, der unsere Teammitglieder als wertvollsten Bestandteil der Organisation systematisch betreut und das Wohlergehen und die Entwicklung eines jeden im Auge hat.

Was sind deine Zukunftspläne? 

Beruflich möchte ich mich in den nächsten Jahren weiterhin voll und ganz dem Projekt medikit widmen und mit dieser Innovation den Standard für Zusammenarbeit in der Medizinbranche definieren. Wir haben die Chance und aus diesem Grund auch die Pflicht, die Arbeitsweise tausender Menschen zu verändern. Diesen Grundsatz verfolge ich auch in meiner Tätigkeit als Geschäftsführer einer Klinik. Die Erfahrungen aus beiden Welten ergänzen sich ausgezeichnet. Ich schätze mich glücklich, an mehreren Stellen an etwas zu arbeiten, das wirklich sinnhaft ist. Die Zufriedenheit der Mitarbeiter*innen spüren wiederum auch die Patient*innen. Das nahezu täglich erleben zu dürfen, betrachte ich als Privileg. Privat ist es mein großes Ziel, meine Kinder ganz bewusst aufwachsen zu sehen. Bei einem recht gut gefüllten Terminkalender und intensiver Reisetätigkeit ist das keine leichte Übung. Da lernt man, zu priorisieren. Wenn ich das alles erreicht habe, kann ich mich zufrieden dem Reiten und Skifahren widmen.

Wir haben die Chance, die Arbeitsweise tausender Menschen zu verändern. Ich schätze mich glücklich, Teil dieses Projekts zu sein.

Johannes Gebauer ist nicht nur Co-Founder, sondern selbst begeisterter medikit-User.
Dr. Johannes Gebauer Mitgründer von medikit und Geschäftsführer der Zahnklinik Mühldorf am Inn

Quick Questions am Ende:

Die letzte App die du heruntergeladen hast?

A: Regenradar. Sehr sinnvoll für die Heuernte.

Meine beste Entscheidung war?

A: Obwohl ich der Firma HYVE für alles, was sie für mich getan hat, sehr dankbar bin, war es für meine berufliche Entwicklung wichtig, mich neu zu orientieren.

Das ist mir beim Arbeiten am Wichtigsten?

A: Dass die Zeit, die ich investiere, auch mit einem zufriedenstellenden Ergebnis belohnt wird.

Instagram, Facebook oder LinkedIn?

A: LinkedIn

Möchtest du, dass auch in deinem Betrieb optimierte Kommunikation
und effiziente Prozesse Einzug halten?

Michael Santner ist Text Content Manager bei hotelkit.

Über den Autor

Michael Santner

Berichte von verarmten Dichtern während seines Studiums bewogen ihn dazu, seiner Passion an einem festen Arbeitsplatz nachzugehen. Im Marketing von hotelkit kümmert er sich darum, die Ideen seiner Kolleg*innen in spannende Geschichten zu verpacken.

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